Mut zur Balance

Ich finde keine Ruhe mehr. Zu viele offene Baustellen. Ich fühle mich getrieben, habe durchweg das Gefühl, noch nicht genug erledigt zu haben. Ich sorge in regelmäßigen Abständen dafür, dass mir selbst Dinge lästig werden, mit denen ich zuvor überaus gerne meine Zeit verbracht habe, und tue eigentlich nichts mehr aus reinem Vergnügen. Natürlich liebe ich es zu schreiben, ist der Bogen allerdings überspannt, wird jeder Satz zu mühseliger Arbeit. Auch habe ich großen Spaß am Fotografieren, wenn aber Stunde um Stunde für die Planung zukünftiger Instagram-Posts draufgeht, fällt irgendwann ein verdammt unvorteilhaftes Licht auf jedes noch so entzückende Motiv. Abendliche Spaziergänge sind mittlerweile das Einzige, was ich mir noch als Ausgleich gönne. Häufig begleiten mich dabei jedoch wiederum Podcasts oder Hörbücher, mithilfe derer ich mir das nötige Hintergrundwissen für weitere Projekte aneigne. Alles in allem bewege ich mich also ununterbrochen mindestens in Reichweite meines persönlichen Limits.

Einfach nur die Konsole anwerfen und ein Spiel starten? Kommt nicht mehr vor. Allein aus Unterhaltungsgründen eine Serie schauen? Keine Zeit – und genau das ist der Punkt. Ich habe abermals das Gefühl, dass mir die Zeit davonläuft. In meinem Kopf spuken dermaßen viele Ideen umher, dass meine anfangs zumeist freudige Motivation regelmäßig einem gehetzten Abhaken identitätsloser Aufgaben weicht.

Die Summe der Verpflichtungen

Ich habe Vermutungen, warum das so ist. Zum einen ist da der fortwährende Gedanke, etwas kreieren zu müssen. Zum anderen verdiene ich nach wie vor nicht genügend Geld, um meine Fixkosten zu decken. Dass mich Letzteres beschäftigt, klingt wahrscheinlich sogar erst einmal nachvollziehbar, interessanterweise war ich allerdings wesentlich entspannter, als noch überhaupt nichts reinkam.
Es scheint mir etwas paradox, dass ich mich nun in Grübeleien ob zu geringer Beträge verliere – zumal ich weiterhin nicht unter Druck stehe und noch eine ganze Weile von meinen Ersparnissen zehren könnte. Das richtig Perfide ist aber, dass sich die beiden Ursachen gegenseitig anstacheln: Die Kreativität schenkt meinem Leben den Sinn, während ebenjenes Leben finanziert werden will. Infolgedessen versuche ich, mir in beiden Bereichen, also dem künstlerischen sowie dem geschäftlichen, einen Vorsprung zu erarbeiten und dem jeweils anderen den nötigen Raum zu schaffen.

Ab und an kommt es dabei vor, dass ich ein Projekt nicht länger aktiv vorantreiben kann und Geduld geboten ist. In einem solchen Fall suche ich mir parallel ein neues, denn dann kann ich abwarten, ohne untätig zu sein. Dummerweise summieren sich hierdurch über kurz oder lang meine selbstauferlegten Verpflichtungen, was manchmal ziemlich kuriose Auswüchse annimmt. Zum Beispiel habe ich vor einiger Zeit begonnen, Blogeinträge auf Vorrat zu schreiben, um im Notfall nicht unter Druck zu geraten. Wenn ich diesen Vorrat aber tatsächlich antaste und nicht stattdessen noch weiter ausbaue, werde ich beinahe schon panisch. Folglich kann ich erst einigermaßen beruhigt sein, wenn ich ihn auf einem konstanten Level halte, womit er seinen Zweck mehr als nur verfehlt hat. Könnt ihr euch vorstellen, wie es mir geht, wenn ich einmal wirklich nicht zum Schreiben komme?

Eine begrenzte Anzahl von Stunden

“Nur noch dieses oder jenes, dann nehme ich mir eine Auszeit.” – Wie oft ich mich mit derlei Aussagen schon selbst belogen habe, habe ich verdrängt. Ich kann mir keine Auszeit nehmen, sonst fühle ich mich schuldig. Ich bin ja nicht auf der Welt, um zu faulenzen, nein, ich habe Potenzial und das hat gefälligst ausgeschöpft zu werden. Außerdem beginnt man etwas, um es auch abzuschließen. Und jedes Mal, wenn ich einknicke und mich doch wieder an die Arbeit mache, optimiere ich die zermürbenden Mechanismen, die mich mit solchen Worten bis ans Ende meiner Kräfte treiben. Dem muss ich dringend entgegensteuern.

Ein Tag hat nur eine begrenzte Anzahl von Stunden und es ist in Ordnung, eine Aufgabe nicht am Stück zu bewältigen. Es ist in Ordnung, wenn manches länger dauert. Obendrein ist es kein Drama, nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet oder für jedes potenzielle Hindernis gewappnet zu sein. Ein gewisses Maß an Unsicherheit und Ungewissheit gehört zum Leben dazu. “Gut” ist oftmals völlig ausreichend, “perfekt” hingegen mitunter zu viel. Es ist unmöglich, jeder Verpflichtung dieser Welt nachzukommen, also muss man zwangsläufig Abstriche machen. Ich möchte eine gesunde Balance zwischen meinem Wohlergehen und meinen Plänen finden und mich zukünftig auf die Dinge fokussieren, die mir wirklich wichtig sind. Als nächstes gilt es deshalb, diese zu ermitteln. Hierfür bin ich sogar bereit, das eine oder andere Projekt ein wenig aufzuschieben.

Mut zur Balance
                                            

Kevin Jell

Ich wandle zwischen Nostalgie und Zuversicht – das beschreibt mich ganz gut, glaube ich.

26 Kommentare zu „Mut zur Balance

  • 25. Oktober 2021 um 09:43
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    gut geschrieben! … vor allem sind ja pausen ganz wichtig – danach ist man ja oft umso kreativer, vielleicht auch produktiver. das mit den vorrätigen blogeinträgen geht mir übrigens ganz ähnlich. 😉
    schau mal raus, scheint die sonne? ich schick dir ein paar sonnenstrahlen und wünsche einen entspannten tag! einen lieben gruß von diana

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    • 25. Oktober 2021 um 20:46
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      Hallo und ganz lieben Dank, Diana.
      Obwohl ich dir wünsche, dass du im Zusammenhang mit den Blogeinträgen entspannter wirst, tut es gut zu wissen, damit nicht allein zu sein.
      Die Sonne schien heute nicht. Da ich den Herbst aber auch gerne grau mag, war das überhaupt kein Problem. 😉

      Einen lieben Gruß zurück! 🙂

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  • 25. Oktober 2021 um 09:54
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    Manchmal ist es hilfreich, etwas ganz einfaches zwischen beiden Säulen deines Lebens zu schieben. Es kann ganz was profanes sein oder auch, was alle Sinne in Beschlag nimmt. D.h. abschalten. Und wie soll das gehen, wenn der Kopf weiter arbeiten will?
    Im Augenblick zu sein, ist leichter gesagt als getan, aber bei Meditation z.B. Lernt man, im Augenblick zu sein. Wer es nicht so einsam und ruhig mag, kann auch einen Blick auf Sport werfen. Eine Sportart, die alle Sinne erfordert.

    Ich entdeckte für mich die Wirkung des Abschaltens beim Training in der Kamofkunst Aikido. Mit einen Kopf voller Sorgen oder Problemen ging ich zum Training, mit einem Lachen kam ich zurück. Die Dimension der Sorgen bzw. Probleme schrumpfte nach 90 Minuten Training auf ein Minimum.
    😄

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    • 25. Oktober 2021 um 10:58
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      Alles was nicht mit Freude gemacht wird, hat keinen Nährwert für die Zukunft.

      Freudige Projekte haben die Eigenschaft sich ins Unendliche voller Fülle zu vermehren. Alles andere stirbt ab.

      Alles, was wir tun, rein um leere Worte mit anderen zu tauschen, bleibt ein Vakuum, das sich nie füllen wird. Es nimmt nur Energie weg.

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      • 25. Oktober 2021 um 20:52
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        Hallo Nicole, ich mag deinen Ansatz, würde das aber nicht in letzter Konsequenz unterschreiben. Nimm als Beispiel diesen Beitrag. Viel Freude hatte ich nicht, als ich ihn verfasst habe, nun bin ich aber verdammt überwältigt von all dem Zuspruch und den lieben Ratschlägen, die ich bekommen habe. Ich sehe da einen wahnsinnigen Zugewinn an Energie. 🙂

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        • 26. Oktober 2021 um 10:37
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          Mit dem Vakuum meinte ich eher so Punkte wie: z.B. Film oder Hörspiel hören, nur um mit der Masse(nhypnose) mitreden zu können, nicht aus der Freude heraus. In dem Moment ist es eine Ablenkung vom Wesentlichen für andere und nimmt unnötig Energie weg, während du mit dem Block deine eigene Kreativität auslebst, die dir Energie und Freude bringt. Heutzutage werden wir mit Daten überschwemmt. Da hilft nur Intuition und aussieben, was wirklich wichtig ist. Intuition verstärkt sich durch die Natur. Atmen ist Leben. Tiefes Atmen ist Heilung.

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    • 25. Oktober 2021 um 20:49
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      Absurd ist ja, dass ich das eigentlich weiß. Die Meditation verliere ich immer wieder aus den Augen, obwohl sie mir guttut. Davon abgesehen hat mir aber immer die Zeit in der Natur geholfen – ohne begleitende Verpflichtungen. Womöglich wäre es sinnvoll, mir das wieder vor Augen zu führen. 🙂
      Es freut mich, dass du deinen Weg gefunden hast, mit den Sorgen umzugehen!

      Danke dir für deinen Kommentar!

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  • 25. Oktober 2021 um 11:55
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    Hallo Kevin
    Die Frage ist was ist dein Grundgedanke dahinter? Ist es ein Muss jede Woche Montags einen Beitrag zum veröffentlichen oder machst du es weil es dir Freude bereitet über etwas zu berichten, dich auszutauschen.
    Für mich ist es ein Hobby, welches Spaß machen sollte, kein Zwang. Ich fotografiere und schreibe gern in den einem Blog und im anderen zeige ich mein anderen Hobbys, Gärtnern und Reisen. Wenn mir aber mal nichts einfällt oder mein Kopf mit anderen Dingen beschäftigt ist, dann ist es halt so.
    Versuche mal herauszufinden was es mit dir machen würde wenn dir nichts für den Blog oder Insta einfällt.
    Vielleicht hilft dir die Erkenntniss dass dann nicht wirklich die Welt untergeht. 😉
    LG, Nati

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    • 25. Oktober 2021 um 21:06
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      Das sind natürlich Gedanken, die ich mir schon gemacht habe. Manchmal ist das aber ein bisschen eine Gratwanderung.
      Nimm doch mal deinen Garten – bestimmt gibt es da auch hin und wieder Dinge, die du tun musst, obwohl du in dem Augenblick überhaupt keine Lust darauf hast, oder?
      Klar, ich könnte es mit dem Blog lockerer handhaben, aber das möchte ich nicht. Grundsätzlich gehört für mich eine gewisse Struktur dazu. Ich stehe auf Ordnung. 😉
      Ein bisschen anders verhält es sich beispielsweise mit Instagram. Da war es weniger meine eigene Überzeugung als der Algorithmus, der mich getrieben hat. Dennoch habe ich meine Aktivität nun reduziert. Die Welt geht dadurch nicht unter, das ist richtig, aber man merkt deutlich, dass Instagram selbst mir weniger Präsenz zugesteht. Da muss dann lernen drüberzustehen. Es sind letztlich nur ein paar Zahlen – Zahlen, von denen ich mich nicht mehr abhängig machen möchte.
      Wie ich im Beitrag schon geschrieben habe, möchte ich versuchen, mir meine Zeit sinnvoller einzuteilen. Der Blog verdient dabei einen höheren Anteil als irgendwelche Social-Media-Kanäle. Da muss ich ansetzen. Weg mit dem überflüssigen Ballast. 😀

      Danke dir für deinen lieben Kommentar und verzeih mir die wortreiche Antwort. 😉

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      • 25. Oktober 2021 um 21:17
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        Ich kann es mit der Struktur sehr gut verstehen, mag ich sie doch auch sehr.
        Ja sie gibt mir sogar neben der Ordnungsliebe Halt.
        Ich habe auch schon ein paar Mal darüber nachgedacht bei Twitter ein Account zu eröffnen. Aber das wäre mir dann doch zu stressig. Wenn ich etwas mache, dann zu 100% und nicht nur so nebenher.
        Da ist dein Gedanke den überflüssigen Ballast loszuwerden ein guter Ansatz.
        Ich wünsche dir aber doch mehr Freude und weniger Druck schreiben zu müssen Kevin.
        Dankeschön für deine ausführliche Antwort.

        Antworten
        • 25. Oktober 2021 um 21:34
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          Ich mache Dinge auch gerne zu 100 % (obwohl ich in Besitz eines Twitter-Accounts bin, der vor sich hin vegetiert), das ist ein Teil des Problems. Manchmal besteht der überflüssige Ballast nämlich auch aus ein paar Prozenten. 😉
          Im Großen und Ganzen habe ich Freude am Schreiben, das soll nicht falsch rüberkommen. Dennoch danke, ein bisschen Druck muss definitiv noch weg.

          Einen schönen Abend wünsche ich dir. 🙂

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  • 25. Oktober 2021 um 11:56
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    Sorry für die Fehler, schreibe am Handy. 🙈

    Antworten
  • 25. Oktober 2021 um 14:45
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    Lieber Kevin, da hast du ja einige sehr gute Vorschläge.
    Du kannst auch versuchen einfach mal “nichts” zu machen. Einfach liegen oder sitzen und Nichts. Beginne mit 5 Minuten. einfach atmen. vielleicht kannst du es steigern auf 20 Minuten. ganz langsam, nimm dir dafür ein bis zwei Wochen Zeit.
    Ich überlege mir ernsthaft “nichts” zu lehren. Das fällt vielen sehr schwer, weil die Zeit immer davon rennt und man immer ganz viel zu erledigen hat. aber wenn man all die Dinge einfach nicht macht, passiert auch “nichts”. Mut zur Pause, Mut zum Nichts.
    Liebe Grüße.

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    • 25. Oktober 2021 um 21:08
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      Das gefällt mir. Das ist wie Meditation ohne zu meditieren. Ich glaube, ich werde es ausprobieren.

      Liebe Grüße zurück!

      Antworten
  • 25. Oktober 2021 um 17:15
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    Lieber Kevin, ich glaube, du baust dir zu viel Druck auf, du machst dir zu viele Gedanken um das, was du nicht schaffen könntest. Lass einfach los, lass die Dinge auf dich zukommen, dann hast du sicher auch viel mehr Freude daran.
    Liebe Grüße, Edith

    Antworten
    • 25. Oktober 2021 um 21:10
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      Ich bin ein Spezialist darin, mir Druck aufzubauen, das ist richtig.
      Danke dir für deine lieben Worte – man denkt oft selbst in eine solche Richtung, wenn es jemand anderes allerdings ausspricht, bekommt das nochmal viel mehr Gewicht. 🙂

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  • 25. Oktober 2021 um 19:16
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    Hallo Kevin, zu Allererst….setzt dich an einen deiner Seen, schließe die Augen und ATME. Ein und aus. Das meine ich ganz ehrlich. Beim Lesen habe ich den Druck gespürt. Und ich kenne ihn von mir, seit ich angefangen habe zu malen und dies auch im Blog dokumentiert habe. Das Gefühl, dass ich mehr malen müsste, damit ich mehr dokumentieren kann. Das Gefühl, gerade aber nicht wirklich Fortschritte in der Technik gemacht zu haben und künstlerisch zu stagnieren. Jetzt male ich nicht mehr soviel, weil es an der Technik und Entwicklung hapert und ich einfach noch keine Zeit und Methode für mich gefunden habe, diese zu verbessern. Und auf dem Blog passiert dann natürlich auch nicht viel. Gestern habe ich seit langem mal wieder was gemalt und gepostet. Egal, es ist vielleicht noch keine Verbesserung zu sehen und vielleicht auch keine Entwicklung. Aber mir macht es eben trotzdem Spaß und das möchte ich gern wieder haben.
    Finde deinen Platz zum Atmen und ruhig werden. Für mich ist das der Ankerplatz geworden. ich bin immer wieder überrascht, wie ruhig ich werden kann, wie ich in mir ruhen kann. Einfach dasitzen und nichts tun fühlt sich einfach großartig sein. Ich wünsche dir, dass du die perfekte Kombination aus dem, was du gerne machst und dem, womit du Geld verdienst, findest und dich dann mit deinen Projekten richtig wohl fühlst. Setzt dich nicht so unter Druck. Mach, was du fühlst….dann passt das schon 🙂 Liebe Grüße, Claudia

    Antworten
    • 25. Oktober 2021 um 21:16
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      Den Spaß wiederfinden oder zu behalten, ja, darum geht es oft.
      Ich habe den Spaß keineswegs dauerhaft verloren, aber zwischendurch kommt er mal abhanden. Kurioserweise hast du recht, es kann helfen, sich vorübergehend einfach gar nicht mehr damit zu beschäftigen. Ich sollte meine Zeit in der Natur wieder bewusster genießen lernen, um Abstand zu gewinnen.

      Danke dir für deinen Kommentar, deine Wünsche und die lieben Grüße! 🙂

      Antworten
  • 25. Oktober 2021 um 19:26
    Permalink

    Wenn ich mir selbst ungenügend erscheine, sei es mangels Kreativität, Produktivität, oder weil ich richtig Mist gebaut habe, tröstet mich der Gedanke, dass in 200 Jahren niemand mehr weiß, dass es mich überhaupt gab.
    LG Michael

    Antworten
    • 25. Oktober 2021 um 21:29
      Permalink

      Das ist ein Gedanke, der mich so ähnlich auch schon getröstet hat. Ich habe es meist aus der anderen Perspektive betrachtet, im Sinne von “in 200 Jahren ist mir selbst völlig egal, wie kreativ oder produktiv ich war”.
      Manchmal rücke ich aber ebenfalls den Rest der Menschheit in den Fokus und frage mich, ob ich nicht alles daran setzen sollte, dafür zu sorgen, dass in 200 Jahren doch noch irgendwer weiß, dass es mich gab. Beschäftigt dich das nie?

      Antworten
      • 26. Oktober 2021 um 10:44
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        Das was am Ende zählt sind die eigenen Erfahrungen. Und nichts geht im Universum verloren. Die Daten sind jederzeit abrufbar, auch nach tausend Jahren. (akasha chronik) Nur fragt man in Zukunft nur noch nach Daten von Menschen, die etwas gravierendes in der Welt verändert haben 🙂 wie Goethe oder Einstein

        Antworten
  • 29. Oktober 2021 um 06:32
    Permalink

    hallo kevin,

    du wirst nicht vergessen, auch wenn du einige tage nicht da bist. mein gedanke ist, dass hinter deinem eifer zwei gefühle liegen könnten:

    1.) einsamkeit
    2.) angst und vielleicht sogar panik

    du bist gut so, wie du bist.
    das, was du leistest, ist mehr als genug.

    kann es sein, dass du trost brauchst? kannst du dich selbst trösten?

    ich habe angefangen mir max 3 dinge vorzunehmen für den nächsten tag. und wenn ich dann nur eine sache schaffe, ist es auch gut. dann am nächsten tag wieder drei versuchen. manchmal schaffe ich dadurch fünf dinge. das ist dann gut für die tage, an denen ich nur eine sache schaffe.

    social media stresst. das hier ist alles freiwillig und unbezahlt. nicht vergessen.

    alles liebe, die poetin

    Antworten
    • 29. Oktober 2021 um 16:44
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      Hallo du,

      vielen Dank für deine lieben Worte.
      Du fragst, ob ich mich einsam fühle, was ich verneinen würde. Jedenfalls habe ich mich in meinem Leben schon wesentlich einsamer gefühlt. Ängste allerdings begleiten mich, ja. Längst nicht mehr so viele und die, die da noch sind, sind zudem lange nicht mehr so präsent, wie sie einmal waren, aber Ängste begleiten mich. Die meisten von ihnen verteufle ich jedoch nicht. Manche Angst (oder Furcht, wenn wir es genau nehmen wollen) hat durchaus ihre Daseinsberechtigung.

      Ich habe es früher ähnlich gehandhabt wie du. Habe mir in der Regel eine größere Sache pro Tag vorgenommen. Meist wurden es dann mehr. Aber auch wenn nicht, war das in Ordnung. Derzeit habe ich oft das Gefühl, mir diesen Luxus nicht länger leisten zu können – und da versuche ich anzusetzen. Im Grunde ist das nämlich kein Luxus, sondern ein Recht. 🙂

      Ein schönes Wochenende und viele Grüße
      Kevin

      Antworten

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